Über meine Arbeit

Landschaft löst sich auf in Licht, Wasser, Wetter und durch den Menschen. Dank ihrer Schwerkraft setzt sie sich immer wieder aufs Neue zusammen. In ihren Übergängen enthüllt sie ihr Wesen, ihre Transzendenz und ihre Schönheit. Wie die Landschaft weiß auch die Malerei das Konkrete, das Feste, das Sichtbare, das uns Vertraute aufzulösen, um so dem Unsichtbaren nachzuspüren, ohne es jemals ganz zu erfassen.

Landschaft reflektiert dahinterliegende Wirklichkeiten/Wahrheiten, lässt sie durchscheinen, verschlüsselt sie und gibt sie nur annähernd preis. Ist die Landschaft schon Filter eines Dahinterliegenden, ist der menschliche Blick an sich noch zusätzlich beeinflusst, geprägt, verstellt, verzerrt.  Ich versuche nicht Dahinter- oder Davorliegendes zu entschlüsseln. Das Geheimnis soll bewahrt bleiben, ebenso die Schönheit, die vielleicht grade in der Verschlüsselung, dem Geheimnisvollen liegt.

In meiner aktuellen Serie „Störbilder“ erscheinen die Landschaften verdeckt durch einen Vorhang , einen Schleier, Linien oder Streifen, die  auf die zeitgenössische Wahrnehmung der Welt durch die modernen Medien und ihre Fehlerhaftigkeit anspielen. Ich habe im Frühjahr 2011 ihre Landschaften zu stören begonnen. Der Nuklear-Unfall in  Fukushima hatte meine malerische Sichtweise auf die Welt gebrochen. Die Landschaften, das Berry, die Uckermark, das Meer usw., die den Ausgangspunkt meiner Arbeiten liefern, haben nichts von ihrer Schönheit eingebüßt, dennoch ist Ihnen durch den Menschen  ein virulenter Konflikt eingeschrieben.